Gestalttherapie

Bild „Lebenslust“

was ist Gestalttherapie?

Gestalttherapie kann nicht erklärt werden, sie kann nur erfahren werden„, so sprach einst der Gründer dieses psychotherapeutischen Verfahrens, Fritz Perls. Diese Aussage mag im ersten Moment etwas schal klingen, ihr Wahrheitswert hat sich mir aber in meiner mehrjährigen gestalttherapeutischen Selbsterfahrung erschließen dürfen. Dennoch möchte ich versuchen, Ihnen einige wesentliche gestalttherapeutische Haltungen und Elemente näher zu bringen.

Gestalttherapie…

  • ist ein erfahrungsbasierter psychotherapeutischer Ansatz. Zentral ist also das, was sich im Hier-und-Jetzt in unserer konkreten gemeinsamen Situation ereignet. Im Hier-und-Jetzt können sich alte Beziehungsmuster aktualisieren, neue Erfahrungen gemacht werden und neue Handlungsalternativen erlernt werden.
  • ist ein humanistisches Verfahren. Als Therapeut verfüge ich über einen professionellen Hintergrund, begegne Ihnen aber als Mensch auf Augenhöhe. Ich nehme nicht in Anspruch, Experte über Ihr Leben zu sein, sondern möchte Sie dabei unterstützen, ihre eigene innere Wahrheit zu finden. Ganz kommen wir auf die Welt, Ganzheit können wir auch wieder erlangen.
  • ist ein ganzheitlicher Weg zur Veränderung. Wir sind lebendige Wesen, verbunden mit und eingebettet in ein größeres Ganzes, dessen Teil wir sind. Veränderung kann immer dann stattfinden, wenn wir das annehmen, was ist.
  • ist ein phänomenologisches Verfahren: Bedeutsam ist das, was sich hier und jetzt zeigt, was verbal, leiblich oder atmosphärisch erlebbar wird. Diesen Phänomenen wollen wir Raum geben, ihnen nachspüren, sie vielleicht vertiefen, sie vielleicht -in einem weiteren Schritt- auch verständlich und erklärbar machen.
  • ist, dem Raum zu geben, was jetzt gerade ist. Damit wollen wir Lebendigkeit und Freiheit fördern. „Ich darf so sein, wie ich bin, ich bin angenommen, geliebt, willkommen und werde vielleicht sogar gebraucht.“
  • ein Verfahren, in welchem auch körperlicher und kreativer Ausdruck, Spiritualität, existenzielle (Sinn-bezogene) Aspekte ihren Platz haben.
  • hat sich historisch betrachtet in den 1950-er Jahren aus der Psychoanalyse herausentwickelt. Einige psychoanalytische Spuren haben sich bis heute in der Gestalttherapie erhalten, wie zum Beispiel die Arbeit mit Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand.
  • ist ein gut erforschtes und sehr effektives psychotherapeutisches Verfahren (Phil Brownell: zwischen 1.12 und 1.42 / R. Elliott: 0.93).